Die Stadt der Blinden
Autor: José Saramago
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsjahr: 1997
Seitenanzahl: 352
Kurzbeschreibung:
In einer namenlosen Großstadt bricht plötzlich eine mysteriöse Seuche aus: Menschen verlieren ohne Vorwarnung ihr Augenlicht. Doch statt in Dunkelheit versinken sie in blendendem Weiß – eine „weiße Blindheit“. Die Regierung reagiert mit brutaler Effizienz: Die ersten Infizierten werden in einer leerstehenden Irrenanstalt unter Quarantäne gestellt, bewacht von Soldaten mit Schießbefehl. Was als Sicherheitsmaßnahme gedacht ist, entwickelt sich rasch zur Hölle: Ohne staatliche Versorgung, ohne Führung und bald auch ohne jegliche Ordnung versinkt das Lager im Chaos. Die Blinden sind sich selbst überlassen – und offenbaren in dieser Extremsituation die Abgründe der menschlichen Natur: Gewalt, Vergewaltigung, Hunger, Machtmissbrauch. Inmitten dieses Elends gibt es nur eine Figur mit Klarsicht: die Ehefrau eines Arztes, die als Einzige ihr Augenlicht nicht verliert und ihre Sehkraft geheim hält. Durch ihre Augen erlebt der Leser den moralischen Zerfall, aber auch das Aufkeimen von Solidarität und Menschlichkeit. Die Stadt der Blinden ist ein erschütternder Roman über Zivilisation, Verantwortung und ethisches Handeln, eine Allegorie auf den Zustand moderner Gesellschaften – verstörend, poetisch und visionär erzählt.
Genre(s): Dystopie, Philosophischer Roman




